Flächiges

Flächiges

FLÄCHIGES

In der Fläche drückt sich meine Begeisterung für Konstruktionen in Mustern aus.
In Mustern werden Flächen gegliedert, begrenzt und zueinander ins Verhältnis gesetzt. Die Ordnung von Farben und Formen schafft Rhythmen und Hierarchien.
Anhand verschiedener Textilien, die bei diesen Kompositionen Verwendung finden, dringt das Stoffliche in die Werke ein. Es überzieht die Komposition mit einem dünnen Firnis aus Materialität und Zeitlichkeit.
Die Materialität wird durch den gewählten Rohstoff, die textile Technik sowie die daraus resultierenden taktilen und visuellen Eigenschaften bestimmt.
Die Empfänglichkeit des Objekts für das Zeitliche erklärt sich auf verschiedenen Ebenen: Zum einen kann das Material, das ggf. zuvor einem anderen Gebrauch ausgesetzt war und in dessen Spuren es diesen Gebrauch noch immer veranschaulicht, eine Patina tragen. Ergänzung findet diese Patina zum anderen in den Spuren der Herstellung, die der handwerkliche Prozeß in allen Fügungen hinterlässt. Die manuelle Herstellung drückt sich an der Oberfläche in den kleinen Unregelmäßigkeiten der Handarbeit aus, die den Werdegang des Objekts beschreiben, es zum Leben erwecken. So stellen diese Objekte für mich gewissermaßen zeitliche Container dar, deren farbliche und kompositorische Schönheit um verschiedene zeitliche Ebenen bereichert eine beruhigende Kontinuität zwischen Vergangenem und Zukünftigen herstellt. Es entstehen dabei Kompositionen, in denen sich der Plan und die Tat, in denen sich die Konstruktion und das Konkrete, in denen sich das Vorgestellte und das Vorgefallene in jedem einzelnen Handgriff miteinander verschränken.