Innerhalb der ca,. dreistündigen Performance wurde das ambivalente Verhältnis von Gleichheit
und Einzigartigkeit thematisiert. In diesen Begriffen drückt sich der individuelle Wunsch nach Zugehörigkeit
zu einer sozialen Gruppe als auch das Verlangen nach individueller Unverwechselbarkeit aus.
Auch in dieser Arbeit spielte Uniformität eine zentrale Rolle. Anders als in der Arbeit „Zeit-Schichten-Sichten“
zeigte sich hier jedoch die totalitäre Seite der Uniform, nach der individuelle Vielfalt zugunsten einer
ablesbaren Gruppenpräsenz in den Hintergrund trat.
Die fünf, zunächst sehr unterschiedlichen, jungen Frauen wurden im Laufe der Performance einer
allmählichen Verwandlung unterzogen, die einen neuen Haarschnitt, ein Make-up sowie ein einheitliches
Outfit umfasste. In regelmäßigen Zeitabständen marschierten sie zwischendurch begleitet von einem
eigens dafür komponierten Sound in einer Reihe durch das Gebäude, in dem zur gleichen Zeit andere
künstlerische Arbeiten zu sehen waren. In dem sich über mehrere Stunden vollziehenden Verwandlungsprozess
veränderte sich somit allmählich das Erscheinungsbild der Gruppe. Auf der einen Seite bildete sich
mit der Zeit eine geschlossene, visuelle Einheit heraus. Auf der anderen Seite verdeutlichten sich aber gerade
im Moment erwünschter Uniformität an deren Grenzen die unverwechselbaren und einzigartigen Züge
der einzelnen Gruppenmitglieder.